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auf eine wirkliche Filmszene zurückzugreifen. Jeder weiß: In diesem Film geht es zur Sache, jeder spürt die Gewalt und den Wahn, von dem die Geschichte geprägt ist.
Man vergleiche dieses Plakat nur mit einem der Komödien wie zum Beispiel Die Jungfrau in der Hängematte, wo schon die Schrift und die Leichtigkeit der eingesetzten Linien signalisieren, dass es hier heiter zugeht. Stil und Gestaltung erinnern an die Zeitungscartoons und Witzblätter der 1950er Jahre und lassen jeden Gedanken an Drama verschwinden. Das Plakat verspricht einem beim Besuch der Vorstellung eine vergnügliche Zeit; ob dieses Versprechen vom Film eingelöst wurde, bleibt eine andere Frage. Aber dafür war der Plakatmaler nicht mehr verantwortlich. Sobald man sein Billett gekauft hatte, war dessen Aufgabe erfüllt.
Filmplakat Die Jungfrau in der Hängematte, Entwurf: Heinz Nacken, ca. 1967